Das Museum ist geöffnet, herzlich willkommen!
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Die Museumsleiterin informiert die Mitglieder der Freunde und Förderer des Schlesischen Museums über die aktuelle Situation ihres Hauses (in: Mitteilungen aus dem Schlesischen Museum zu Görlitz, 07/2022, pp. 3-5)
Liebe Freunde und Förderer des Schlesischen Museums, im Nu ist ein Jahr vergangen - mein erstes Jahr am Schlesischen Museum zu Görlitz. Es war ein Jahr mit vielen Herausforderungen, in dem es für mich hieß, das Haus mit seinem Tagesgeschäft, die zuständigen Gremien, das thematische Spektrum und verschiedene Abläufe kennenzulernen - aber auch Möglichkeiten auszuloten. Dieser Prozeß ist nach einem Jahr immer noch nicht abgeschlossen, so vielgestaltig und komplex ist die Arbeit am Schlesischen Museum. Und sie bleibt dabei stets spannend! Herausfordernd war das Jahr 2021 aber für unser Haus insgesamt, denn zum wiederholten Male brachte die Pandemie viele Pläne und Abläufe durcheinander. Sie verlangte dem Museum und seinen Besuchern einiges ab und sorgte leider für Frustration und Unmut, wenn beispielsweise das vom Kurator Dr. Martin Kügler und dem Museumspädagogen Matthias Voigt konzipierte, sehr attraktive und vielfältige Weihnachtsprogramm Ende November aufgrund des erneuten Lockdowns kurzfristig gänzlich abgesagt werden mußte. Wir hoffen, es dieses Jahr nachholen zu können. Die fehlende Planungssicherheit erschwerte schließlich viele Vorhaben und Veranstaltungen im Rahmen des Interreg-Projekts „Gemeinsames Kulturerbe“, das wir zusammen mit dem Nationalpark Riesengebirge (Karkonoski Park Narodowy) in Hirschberg (Jelenia Góra) realisieren (2019-2022). Inzwischen erholt sich der Besucherverkehr langsam und auch wir atmen auf, wenn es endlich wieder möglich ist, Kulturveranstaltungen im voll besetzten Raum durchzuführen und Begegnungen auch ohne Mund-Nasen-Schutz zu erleben. Zum ersten Mal deutlich zu spüren war dieses Wiederaufleben und Wiederaufatmen beim Schlesischen Nachtlesen im April 2022. Die von der Kulturreferentin Agnieszka Bormann verantwortete, vielbesuchte Veranstaltung machte es möglich, schlesische Literatur an ungewöhnlichen Orten in Görlitz zu erleben, darunter auch im Schlesischen Museum. Die Zeit der Museumschließung nutzten wir auch konstruktiv, um beispielsweise als eine Maßnahme des Interreg-Projekts die Kinderinsel im Lichthof des Museums einzurichten. Dieses von Matthias Voigt konzipierte pädagogische Angebot wendet sich an die jüngsten Besucher, soll aber auch den Eltern die nötige Zeit verschaffen, die in unmittelbarer Nachbarschaft unter der Leitung von Dr. Martina Pietsch entstehende multimediale Ausstellung „Schlesien seit 1945“ kennenzulernen. Diese wird mit einem großen Wand-Teaser angekündigt und präsentiert ab September 2022 auf dazugehörigen Tablets ein breitgefächertes, reich bebildertes Informationsangebot zur Geschichte und Kultur Schlesiens ab 1945 bis heute. Vom Interreg-Projekt ist noch mehr zu berichten: Großen Zuspruchs erfreute sich die Ausstellung von Dr. Johanna Brade „Inspiration Riesengebirge“ ab September 2021, die von mehreren musikalischen Veranstaltungen begleitet wurde und nach einer coronabedingten Verlängerung erst Anfang Juni ihre Pforten schloß. Frau Dr. Brade kuratiert zur Zeit außerdem eine digitale Ausstellung zur schlesischen Künstlerin „Dorothea von Philipsborn“. Mit diesem Pilotprojekt probiert das Schlesischen Museum zum ersten Mal ein neues, digitales Format aus und beteiligt sich auf diese Weise gleichzeitig an einer Dorothea von Philipsborn gewidmeten Kooperationsausstellung, die ab Juli 2022 im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst in Cottbus zu sehen ist. Weitere Projektpartner sind das Glasmuseum Weißwasser und Muzeum Dawnego Kupiectwa/Museum des alten Kaufmannstandes in Swidnica/Schweidnitz. Ebenfalls im Interreg-Projekt entsteht der Geschichtspfad Görlitz/Zgorzelec mit dem Schwerpunkt „Migration und Transformation“, der im September 2022 online gehen wird. Eine Smartphone-App sowie eine Website geleiten die Nutzer zu verschiedenen bedeutsamen Orten beidseits der Neiße und laden zu grenzüberschreitenden Erkundungen der Europastadt ein. Historisches Wissen, aber auch Anekdotisches lassen diese Orte und ihre Geschichte lebendig werden. Für die Umsetzung all unserer digitalen Angebote ist essentiell, daß wir im Januar 2022 zwei Stellen des Kompetenzzentrums Schlesien besetzen konnten. Mit Katarzyna Wilk-Sosnowska gewann unser Haus kompetente Unterstützung in Sachen Digitalität und Öffentlichkeitsarbeit, während mit Sylwia Siedmann eine engagierte Bibliothekarin unser Team verstärkte. Aktuell und noch bis zum Februar 2023 lädt das Schlesische Museum zum ersten Teil einer opulenten Doppelschau „Porzellanland Schlesien“ ein, die Dr. Martin Kügler und unser neuer Volontär Alexander Szalapski gemeinsam kuratieren. Sie beleuchtet zwei große Schenkungen mit insgesamt ca. 15.000 Objekten, die uns Ende 2021 übertragen worden sind. Mit einer breiten Palette an schlesischer Porzellanproduktion wird zunächst ein Überblick über die Sammlung von Gerhard Schmidt-Stein gegeben. Im September wird dann im zweiten Teil der Ausstellung eine auf die Firma Carl Tielsch konzentrierte Sammlung von Adelheid Schmitz-Brodam in Szene gesetzt. Von hohem, kulturhistorischem Wert sind für uns auch zwei wichtige Neuerwerbungen der letzten Monate, die nur mit bewährter Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer gelingen konnten.
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Das Jahr 1945 markierte für unzählige Menschen in Schlesien einen tiefgreifenden UmBruch. Die deutschen Bewohner mußten das Land verlassen, und es entstand ein polnischesSchlesien mit mehrheitlich polnischer Bevölkerung. Deutsche wie Polen trugen das Schicksal, den Verlust der Heimat bewältigen und aus dem Nichts ein neues Leben aufbauen zu müssen - darunter zahlreiche Künstlerinnen und Künstler. Welche Spuren hinterließen die UmBrüche der Nachkriegszeit im künstlerischen Schaffen „alter" und „neuer" Schlesier? Wie verlief deren berufliche Laufbahn nach 1945 in den beiden deutschen Staaten und der Volksrepublik Polen? 8o Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges geht das Schlesische Museum zu Görlitz diesen Fragen mit seiner Sonderausstellung „UmBrüche 1945" nach. Die Schau gewährt Einblicke in das damalige künstlerische Schaffen auf beiden Seiten der deutsch-polnischen Grenze. Zu sehen ist eine große Bandbreite an bildender Kunst, Kunsthandwerk und Design. Die Ausstellung zeigt, daß Kunst nicht nur der Verarbeitung individueller Erfahrungen diente, sondern auch die kulturelle Identität Deutschlands und Polens nach dem Krieg mitgeprägt hat. Berührende und kraftvolle Werke erzählen vom Ringen um Identität in einer veränderten Welt und vom kulturellen Wandel im Europa der Nachkriegszeit. Sie illustrieren verschiedene Facetten der Erinnerungskultur und heben Beiträge schlesischer Künstlerinnen und Künstler hervor, die etwa das Alltagsdesign in der DDR, der BRD und in Polen beeinflußten.
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Ausstellungseröffnung 16.05.2025,19.00 Uhr
Führungen in deutscher Sprache Sonntag, 18.05.2025, 13.00 Uhr Sonntag, 15.06.2025, 13.00 Uhr Sonntag, 14.09.2025, 13.00 Uhr Sonntag, 09.11.2025, 13.00 Uhr Sonntag, 14.12.2025, 13.00 Uhr Sonntag, 04.01.2026, 13.00 Uhr
Donnerstags um 16 Uhr: 22.05., 19.06., 26.06., 28.08., 05.09., 18.09., 14.11. (Freitag), 27.11., 04.12., 11.12.
Begleitprogramm
22.05.2025, 18.00 Uhr Abbruch und Aufbruch. Wiederaufbau nach 1945 in Breslau/Wrocław und Dresden Vortrag von Katarzyna Sonntag (SMG)
19.06.2025, 18.00 Uhr In den Häusern der anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen Autorenlesung von Karolina Kuszyk (Berlin)
26.06.2025,18.00 Uhr Bernhard Heisig und Adolph Menzel - zwei Breslauer Künstler ringen um die historische Wahrheit Vortrag von Dr. Eckhart). Gillen (Regensburg)
28.08.2025, 18.00 Uhr 1945 - Untergang und Neubeginn in Schlesien Vortrag von Dr. Martina Pietsch (SMG)
05.09.2025, 18.00 Uhr Jan Cybis - vom Schüler in Glogau zum Professor in Warschau (auf Polnisch mit Übersetzung ins Deutsche) Vortrag von Marta Podstawa-Boulkroune (Muzeum Slgska Opolskiego, Opole)
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18.09.2025, 18.00 Uhr Bernhard Hönig: Überlebens-Kunst nach 1945 Vortrag von Dr. Johanna Brade (Osnabrück)
23.10.2025, 18:00 Uhr Wie haben polnische Designerinnen und Designer die westliche Kunst populär gemacht? Vortrag von Dr. Szymon Piotr Kubiak (Akademia Sztuki w Szczecinie, Szczecin)
06.11.2025, 18:00 Uhr Wlastimil Hofman - von Prag nach Szklarska Poręba (auf Polnisch mit Übersetzung ins Deutsche) Vortrag von Anna Jezierska (Muzeum Narodowe weWrocławiu)
14.11.2025, 18:00 Uhr Der vielseitige Künstler Alexander Pfahl - mit den Augen der Enkelin Vortrag von Angelika Krombach (Bonn)
27.11.2025, 18:00 Uhr „Was Sie über Ihre Kaffeekanne noch nicht wußten" Zeitzeugen im Gespräch Podiumsdiskussion mit Moderationvon Marian Reisinger (SMG)
04.12.2025,18.00 Uhr Kunstschaffende im Riesengebirge vor und nach 1945 (auf Polnisch mit Übersetzung ins Deutsche) Podiumsdiskussion mit Impulsvorträgen vonHelena Skwarek und Sandra Wachowicz (Muzeum Karkonoskie,Jelenia Góra)
11.12.2025, 18.00 Uhr Architektur und Städtebau in der DDR und Westpolen nach 1945 (auf Polnisch mit Übersetzung ins Deutsche) Vortrag von Dr. Łukasz Musiaka (Łódź/Leipzig)
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Museumsprogramm für Mai und Juni 2025
MONTAGSFÜHRUNGEN! Sie möchten montags ein Museum besichtigen? Obwohl Ruhetag ist, bieten wir eine exklusive Führung zu wechselnden Themen an. Ticket: € 9,00, ermäßigt € 7,00 (Ticket auch am Folgetag gültig)
Kulturreferat: Vortrag Donnerstag, 08.05., 18.00 Uhr: Andrzej Paczos, Die Lausitzer Neiße von der Quelle bis zur Mündung Fischmarkt 5 Eintritt: € 3,00
Freitag, 09.05., 19.30 Uhr: 5. SCHATZKAMMERKONZERT Vierjahreszeiten im Kimono. Musik im Stil japanischer Tradition Das Museum präsentiert ein besonderes Objekt aus seinen „Schatzkammern". Kartenreservierung und Vorverkauf nur über Theaterkasse Görlitz: Kartentelefon: 03581474747, E-Mail: service@g-h-t.de Ticket: € 18,00, ermäßigt € 12,00 (auch an der Abendkasse im Museum)
Freitag, 16.05., 19.00 Uhr: Ausstellungseröffnung Um Brüche 1945. Schlesische Künstlerinnen und Künstler zwischen Erinnerung und Neubeginn Eintritt frei
Sonntag, 18.05.: Internationaler Museumstag Eintritt ins Museum frei 13.00 und 15.00 Uhr: Führung durch die Ausstellung Um Brüche Eintritt: € 3,00
Donnerstag, 22.05., 16.00 Uhr: Führung durch die Ausstellung Um Brüche Ticket: € 7,00, ermäßigt € 6,50 Kombiticket für Veranstaltungen am 26.06.: € 8,50, ermäßigt € 8,00
Vortrag Donnerstag, 22.05., 18.00 Uhr: Katarzyna Sonntag, Co-Referenten Dr. Martina Pietsch und Marian Reisinger, Abbruch und Aufbruch — Wiederaufbau nach 1945 in Breslau/Wrocław und Dresden Begleitprogramm zur Ausstellung „Um Brüche 1945" Ticket: € 3,00 Kombiticket für Veranstaltungen am 26.06.: € 8,50, ermäßigt € 8,00
Kulturreferat Samstag, 24.05.: Wanderprogramm “Alles im Fluß” Vom Oderhafen bis zum Kloster*
Kulturreferat Freitag, 30.05.:·EXKURSION Neues Leben in alten Mauern — vom Umgang mit dem schlesischen Erbe In Zusammenarbeit mit der Kirchlichen Stiftung evangelisches Schlesien. Anmeldung: Tel. 03581 876682, E-Mail: kirchlichestiftun@gevangelisches-schlesien.de
Freitag, 06.06., 19.30 Uhr: 6. SCHATZKAMMERKONZERT Ein Hauch von Romantik. Musik für Streicherinnen Das Museum präsentiert ein besonderes Objekt aus seinen „Schatzkammern". Kartenreservierung und Vorverkauf nur über Theaterkasse Görlitz: Kartentelefon: 03581 474747, E-Mail: service@g-h-t.de Ticket: € 18,00, ermäßigt € 12,00 (auch an der Abendkasse im Museum)
Kulturreferat Samstag, 07.06.: Wanderprogramm “Alles im Fluß” Entlang der Katzbach bis zum Schlachtfeld von 1813*
Kulturreferat Samstag, 14.06.: Exkursion Kultur und Natur im Hirschberger Tal In Zusammenarbeit mit der Kirchlichen Stiftung evangelisches Schlesien. Anmeldung: Tel. 03581 876682, E-Mail: kirchlichestiftung@evangelisches-schlesien.de
Sonntag, 15.06., 13.00 und 15.00 Uhr: Führung durch die Ausstellung „Um Brüche 1945" Ticket: € 7,00, ermäßigt € 6,50
Donnerstag, 19.06., 16.00 Uhr: Führung durch die Ausstellung „Um Brüche 1945" Ticket: € 7,00, ermäßigt € 6,50 Kombiticket für Veranstaltungen am 19.06.: € 12,00, ermäßigt € 11,50
Donnerstag, 19.06., 18.00 Uhr, Fischmarkt 5: AUTORENLESUNG Karolina Kuszyk, In den Häusern der anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen Begleitprogramm zur Ausstellung „Um Brüche 1945" Ticket: € 9,00 Kombiticket für Veranstaltungen am 19.06.: € 12,00, ermäßigt € 11,50
Donnerstag, 26.06., 16.00 Uhr Führung durch die Ausstellung „UmBrüche 1945" Ticket: € 7,00, ermäßigt € 6,50 Kombiticket für Veranstaltungen am 26.06.: € 8,50, ermäßig € 8,00
Donnerstag, 26.06., 18.00 Uhr, Fischmarkt 5: Vortrag Dr. Eckhart Gillen, Bernhard Heisig und Adolph Menzel — Zwei Breslauer Künstler ringen um die historische Wahrheit Begleitprogramm zur Ausstellung „UmBrüche 1945" Ticket: € 3,00 Kombiticket für Veranstaltungen am 26.06.: € 8,50, ermäßigt € 8,00
Kulturreferat Samstag, 28.06., Wanderprogramm “Alles im Fluß” Im Weistritz-Tal-Naturpark*
*Wanderprogramm “Alles im Fluß” Wanderungen führen zu Flüssen in Niederschlesien Alle Touren: www.schlesisches-museum.de Bis Oktober 2025 bietet das Kulturreferat für Schlesien zusammen mit dem Görlitzer Reisebüro „Christian Reisen" Tageswanderungen an. Von verschiedenen Bahnstationen aus führen die Routen zu Oder,Queis, Bober, Weistritz, Katzbach und Wütende Neiße. Abseits der ausgetretenen touristischen Pfade erleben Sie malerische Landschaften und geschichtsträchtige Orte. Ihr Reiseleiter ist der Geograf Andrzej Paczos.
Anmeldung: Christian Reisen, Görlitz, Sechsstädteplatz 2 ,Tel. 03581 421882, E-Mail pawelczyk@christianreisen.com
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KULTURREFERENTIN MIT IHREN PROJEKTEN
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Veranstaltungen des Kulturreferats siehe unter Museumsveranstaltungen im Mai und Juni
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NEUERSCHEINUNGEN
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Die Publikationen des Schlesischen Museums widmen sich zwei historischen Themenkreisen, die bisher nicht zusammenhängend erforscht und publiziert worden sind. Beide Neuerscheinungen sind im Museumsladen erhältlich.
Mit der Publikation „Heimat und Fremde” gab Martina Pietsch fünfzehn Beiträge einer Tagung vom Februar 2009 heraus, die sich mit Migration, Bevölkerungswandel und Städtebau in Görlitz/Zgorzelec seit 1933 befaßten. Es ist ein Kompendium zur jüngsten Geschichte der deutsch-polnischen Doppelstadt entstanden
Kulturreferent Maximilian Eiden publizierte unter dem Titel „Von Schlesien nach Israel” eine Vortragsreihe, die in den Jahren 2008 bis 2009 am Schlesischen Museum stattfand. Acht Autoren gehen dem Schicksal jener jüdischen Schlesier nach, denen die Flucht vor dem Holocaust nach Israel gelang. Es wird ihr Beitrag zum sozialen und kulturellen Leben ihrer neuen Heimat, des Staates Israel sichtbar.
Martina Pietsch (Hg.): Heimat und Fremde. Migration und Stadtentwicklung in Görlitz und Zgorzelec seit 1933. 164 Seiten, Abbildungen und Diagramme, Preis: € 13,90
Maximilian Eiden (Hg.): Von Schlesien nach Israel. Juden aus einer deutschen Provinz zwischen Verfolgung und Neuanfang. 112 Seiten, Abbildungen, Preis: € 12,80
Barockes Glas aus Schlesien [Die Publikation erscheint anläßlich der Ausstellung “Barockes Glas aus Schlesien/Śląskie szkło barokow”, 11.06.-31.07.2016 Muzeum Karkonoskie w Jeleniej Górze, 20.08.-20.11.2016 Schlesisches Museum zu Görlitz] Verlag Gunter Oettel ISBN 978-3-944560-28-1 Preis: € 17,00
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NEUERWERBUNGEN
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Ein Kubikmeter Hirschberger Spitzen
Dank der großzügigen Unterstützung von Familie Dr. Hans-Joachim Vits konnte kürzlich eine besonders umfangreiche Sammlung Hirschberger Spitzen erworben werden — in zwölf Koffern und Kisten befindet sich fast ein Kubikmeter dieser feinen Textilien! Die Spitzen sind in den 1920er und 1930er Jahren in Hirschberg und Umgebung angefertigt worden. Sie stammen aus dem Besitz von Hedwig Freiin von Dobeneck (1877-1956). Zusammen mit Margarete Bardt hatte sie 1906 in Hirschberg die privaten „Schulen für künstlerische Nadelarbeiten" gegründet. Von 1911 bis 1922/23 übernahm Fürstin Mary Teresia (Daisy) von Pless die Werkstätten, die in diesen Jahren als „Spitzenschulen der Fürstin von Pless” firmierten. Die ehemaligen Eigentümerinnen leiteten weiterhin die Schulen. Später wurden sie wieder durch Hedwig von Dobeneck übernommen, mußten aber 1935 infolge wirtschaftlicher Schwierigkeiten geschlossen werden. Die weit mehr als eintausend Einzelstücke sind in verschiedenen Techniken ausgeführt und meist von sehr guter Qualität. Es handelt es sich dabei um Bänder und Borten, Applikationen (Kragen, Rüschen), Hauben, Schleier, Taschentücher sowie Platzdeckchen und Untersetzer. Auch eine spitzenbesetzte Taufgarnitur (Kleid, Haube, Kissen) ist darunter. Die Sammlung stammt aus Restbeständen früherer Verkaufs stellen in Hirschberg und Warmbrunn. An vielen Arbeiten sind noch die Etiketten mit Muster- bzw. Modellnummern und Preisen befestigt.
Doppelte Freude über geteilte Keramiksammlung
Seit über 50 Jah ren sammeln Hans-Martin Kühn und seine Frau Bunzlauer Keramik. Dabei bevorzugten sie handgefertigte Produkte aus der Oberlausitz und dem Bezirk Bunzlau; serielle Fabrikware erwarben sie hingegen nur zu Vergleichszwecken. Es entstand eine Sammlung von rund 800 Keramiken, die die Entwicklung vom einfachen Braungeschirr zu der bunt dekorierten Keramik Bunzlauer Art in der Zeit von etwa 1900 bis 1945 dokumentiert. Das Ehepaar Kühn mußte sich nun aus Platzgründen von einem großen Teil der Sammlung trennen. Sie boten die Kollektion dem Muzeum Ceramiki w Bolesławcu (Keramikmuseum Bunzlau) an, wo man einer Übernahme gern zustimmte. Direktorin Anna Bober-Tubaj schlug ihrerseits dem Schlesischen Museum vor, sich die Sammlung zu teilen. Dieses großzügige Angebot ist ein Zeichen für die seit mehreren Jahren bestehende gute und freundschaftliche Kooperation der beiden Museen und wurde von Görlitzer Seite sehr gern angenommen. Somit kehrt ein Teil der Keramiken nach Bunzlau zurück, der andere kommt nach Görlitz. Dank der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Inventarisierung der Sammlung durch das Ehepaar Kühn ist es beiden Museen möglich, jeweils einen Überblick über den gesamten Bestand zu haben und sich bei Bedarf gegenseitig Stücke auszuleihen.
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Texte sind den aktuellen Museumsinformationen entnommen!
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DER FÖRDERVEREIN DES SCHLESISCHEN MUSEUMS ZU GÖRLITZ
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Verein der Freunde und Förderer des Schlesischen Museums zu Görlitz – Landesmuseum Schlesien e. V.
In Deutschland wächst das Interesse an Kultur und Geschichte Schlesiens. Schlesien war und ist eine Kulturregion von hohem Rang. Dies überzeugend darzustellen und zur Geltung zu bringen, ist im Schlesischen Museum zu Görlitz gelungen. Das Museum will außer den heimatvertriebenen Schlesiern und deren Nachkommen selbstverständlich auch Menschen ansprechen, die keinen persönlichen Bezug zu Schlesien haben. Der Verein der Freunde und Förderer möchte das Museum weithin bekannt machen, um viele Menschen auf dieses, wie Johann Wolfgang von Goethe sich ausdrückte, „zehnfach intereßante Land” hinzuweisen. Die Mitglieder des Vereins, gleichsam die Botschafter des Museums, erhalten durch die „Mitteilungen aus dem Schlesischen Museum zu Görlitz” Informationen über das Geschehen im Museum. Der Verein veranstaltet in Görlitz Vortragsabende unter dem Titel „Das besondere Objekt”. Durch Spenden ermöglicht er dem Museum das Erwerben weiterer intereßanter Objekte. Das Museum mit finanziellen Mitteln beim Erwerb von dinglichem Kulturgut zu unterstützen, ist eine besonders wichtige Aufgabe des Fördervereins. Schon jetzt sind die Mittel der öffentlichen Hand zum Ankauf von Exponaten zur Verfügung stellt, äußerst gering. Die Haushaltslage macht es nicht wahrscheinlich, daß ich an dieser Situation mittelfristig etwas ändert. Vielmehr steht zu befürchten, daß in den kommenden Jahren keine investiven Mittel mehr bereitgestellt werden. Um so wichtiger ist die Hilfe, die die Freunde des Museums über ihren Förderverein ihrem Schlesischen Museum geben können. Verstärken auch Sie die Wirksamkeit des Fördervereins mit Ihrer Mitgliedschaft und Ihren Spenden. Jeder noch so kleine Betrag ist willkommen.
Der Verein bemüht sich ferner darum, Freunde für das Museum im heute polnischen Schlesien zu gewinnen, etwa durch Vorlesewettbewerbe für Schüler mit dem Fach Deutsch und eine Einladung der Wettbewerbsteilnehmer nach Görlitz. Der Verein der Freunde und Förderer lädt jeden an der weiteren Entwicklung des Schlesischen Museums Intereßierten ein, Mitglied zu werden. Die Mitgliedschaft kann über die Postanschrift
Schlesisches Museum zu Görlitz Postfach 300 461 02809 Görlitz
beantragt werden.
Bankverbindung für Spenden:
Kontonummer: 40 550 / IBAN: DE65850501000000040550 BLZ: 850 501 00 / BIC: WELADED1GRL Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien
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