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DIE DAUERAUSSTELLUNG

In seiner Dauerausstellung zeigt das Ostpreußische Landesmuseum in mehreren fachmännisch gestalteten Dioramen ostpreußischen Landschaften mit Jagd- und Forstgeschichte. Die Landesgeschichtflugmodelle wird vom 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1945 dargestellt. Dazu gehören Landwirtschaft, Tierzucht und Fischerei genauso wie Wißenschaft, Bildung und Literatur. Ein Schwerpunkt im Museum ist zweifelsohne seine reiche Bernsteinsammlung, zu der sich sich Silber- und Zinnarbeiten sowie keramische Zeugnisse des Landes gesellen. Sehenswert sind die Zeugnisse der Bildenden Kunst in der Dauerausstellung. Zahlreiche, immer wieder neu konzipierte Sonder- und Kabinettausstellungen, oftmals gemeinsamen erarbeitet mit befreundeten Museum unserer östlichen Nachbarländer ergänzen die ständige Ausstellung und tragen mit dazu bei, ein lebendiges Bild von der reichen Kultur Ostpreußens zu vermitteln. Nebenstehende Abbildung verweist auf eine Ausstellung zur Sportfliegerei im Vorkriegsostpreußen. Mit dieser Retrospektive auf Vorkriegsaktivitäten konnten zahlreiche interessierte Besucher angesprochen  werden. Sie waren von der Qualität der Exponate und der Ausstellung begeistert.

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Auferstanden aus Ruinen - Walter Mamat (1912-1976). Von Memel nach Wittenberg

In der Ausstellung präsentieren wir Werke des vor allem nach 1990 in Vergessenheit geratenen ostpreußischen Künstlers Walter Mamat, dessen CEuvre vor 1945 in Ostpreußen, danach in der DDR entstanden ist.
Wenig wissen wir zu seiner Zeit in Ostpreußen: Walter Mamat wurde 1912 als Sohn eines Maurers und einer Schneiderin in Memel geboren. Nach der Ausbildung zum Dekorationsmaler nahm er ab 1933 Privatunterricht bei dem Künstler Carl Knauf in Nidden. Von 1937 bis 1940 war er nach eigenen Angaben auch Assistent bei diesem.
Nach der Flucht in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) studierte Walter Mamat von 1946 bis 1948 an der Hochschule für Baukunst und bildende Künste in Weimar. Dort war er Meisterschüler bei den Professoren Hans van Breek, Otto Herbig und Herrmann Kirchberger. Ab 1949 konnte sich Walter Mamat als Künstler etablieren. Er lebte und arbeitete freischaffend in Lutherstadt Wittenberg, wo er auch Aufträge von Volkseigenen Betrieben (VEB) annahm und sich der großformatigen Wandmalerei widmete.
Seine Auftragswerke, schematisch und fast plakativ gehalten, waren dem Stil des Sozialistischen Realismus unterworfen. Dagegen zeigen die Bilder der Kurischen Nehrung, die Impressionen seiner Wahlheimat Wittenberg sowie die auf Reisen nach Albanien, Bulgarien und in die Sowjetunion entstandenen Kunstwerke einen deutlich stärkeren künstlerischen Ausdruck, mehr Liebe zum Detail und größere Sorgfalt. In der farbkräftigen Landschaftsdarstellung ist auch das Erbe der ostpreußischen Kunst zu erkennen.
Die Ausstellung im Ostpreußischen Landesmuseum bietet erstmalig einen Überblick über alle Schaffensphasen des Malers und Grafikers Walter Mamat. Einige der hier präsentierten Kunstwerke werden erstmals öffentlich präsentiert. Es sind überwiegend Leihgaben aus privaten Sammlungen.

Vernissage

Das Ostpreußische Landesmuseum lädt herzlich ein zur Ausstellungseröffnung am

Freitag, 21. Februar 2025, 18.30 Uhr, Eintritt frei

Programm
Begrüßung:      Dr. Joachim Mähnert,
Direktor des      Ostpreußischen Landesmuseums

Vortrag:           Matthias Tietke, Fachjournalist, Sachbuchautomamat_3r und Mamat-Sammler

Eröffnung:       Jan Rüttinger M. A., Kurator der Ausstellung

Eine Anmeldung für diese Veranstaltung unter+49 (0) 4131 75 99 50 oder info@ol-Ig.de ist erforderlich.

Begleitprogramm

Museum Erleben mit Kurator Jan Rüttinger:
Zwischen Nidden und Wolga — der Maler Walter Mamat
Dienstag, 1. April 2025, 14.30 Uhr
Eintritt: 7,00 € (inkl. Kaffee, Tee und Gebäck)

Jan Rüttinger, Museumskustos und Kurator der Ausstellung,gibt einen Einblick in das Werk des Künstlers.
Anmeldung unter: +49 (0) 4131 75 99 50, E-Mail: info@ol-Ig.de mamat_2

Sonntagsführung mit Kurator Jan Rüttinger:
Walter Mamat (1912-1976). Von Memel nach Wittenberg
Sonntag, 4. Mai 2025, 14.00 Uhr, Preis: 1,50 € zzgl. Eintritt

Jan Rüttinger, Museumskustos und Kurator der Ausstellung,führt durch die Kabinettausstellung.
Anmeldung unter: +49 (0) 4131 75 99 50, E-Mail: info@ol-fg.de

Vortrag mit Dr. Jörn Barfod:
Nidden auf der Staffelei — die Malerwelt des Carl Knauf
Mittwoch, 7. Mai 2025, 18.30 Uhr, Eintritt: 5,00 €

Als der Experte für ostpreußische Kunst und die Künstler- kolonie in Nidden stellt Dr. Jörn Barfod den Maler Carl Knauf, erster Lehrer von Walter Mamat, vor.
Anmeldung unter: +49 (0) 4131 75 99 50, E-Mail: info@ol-Ig.de

Führung für Menschen mit und ohne Demenz:
Kunst aus Ostpreußen
Mi., 4. Juni 2025, 15.00 Uhr
Eintritt: 7,00 € (inkl. Kaffee, Tee und Gebäck)

Jan Rüttinger und Fabian Lenczewski erklären ausgewählte Kunstwerke im Museum.
Anmeldung unter: +49 (0) 4131 75 99 50, E-Mail: info@ol-Ig.de

Vortrag mit Mathias Tietke (Berlin):

Walter Mamat (1912-1976)
Mittwoch, 25. Juni 2025, 18.30 Uhr,
Eintritt: 5,00 €

Mathias Tietke ist ausgewiesener Kenner und bedeutendsterSammler des Werks von Walter Mamat.
Anmeldung unter: +49 (0) 4131 75 99 50, E-Mail: info@ol-Ig.de

Informationen zu weiteren Veranstaltungen finden Sie auf unserer Website www.ostpreussisches-landesmuseum.de

 Brief des Ostpreußischen Landesmuseums an seine Freunde zum Jahresbeginn 2025 mit Programmankündigungen für den Januar

Liebe Freundinnen und Freunde des Ostpreußischen Landesmuseums und unserer Deutschbaltischen Abteilung,

nach den hoffentlich auch für Sie besinnlichen und ruhigen Feiertagen klingt nun das Jahr 2024 aus, für uns ein ganz Besonderes, denn der Schwerpunkt „300 Jahre Immanuel Kant“ hat uns neben vielen anderen Aktivitäten ordentlich umgetrieben. Viele begeisterte Gäste unserer Ausstellungen und Veranstaltungen haben den Aufwand aber mehr als belohnt!  Wir möchten uns für Ihre Unterstützung ganz herzlich bedanken und wünschen Ihnen für das neue Jahr viel Gesundheit, Glück und ganz viele Stunden voll kultureller Muße.
Die Tage werden wieder länger, und mit neuer Energie starten wir am 7. Januar in unserer beliebten Reihe „Museum Erleben“ mit Dr. Agnese Bergholde-Wolf und Caroline Haubold vom Herder-Institut Marburg, die uns anhand von Dokumenten und Archivgut einen Einblick in die kulturellen Höhepunkte Dorpats geben und damit die Kulturhauptstadt 2024 Tartu würdigen. Einen Rundgang durch unsere Dauerausstellung mit den künstlerischen Höhepunkten können Sie im Rahmen der öffentlichen Sonntagsführung mit Dr. Gisela Aye am 12. Januar erleben.

Wer etwas über den immer wieder gescheiterten Liberalismus in Rußland erfahren möchte, ist bei unserem Vortrag von Prof. Dr. Dietmar Neutatz am 15. Januar genau richtig. Anläßlich der Jahrestagung „Demokratie an der Grenze“ des benachbarten IKGN fragt er nach den historischen Gründen des Scheiterns des Liberalismus in Rußland.
Ein Veranstaltungshöhepunkt bildet unser Themenabend am 16. Januar anläßlich des 80. Jahrestages der Flucht über das Haff in Ostpreußen. Neben einem Vortrag und Lesungen von Zeitzeugenberichten wird eine Podiumsdiskussion mit den Historikern Gunter Dehnert und Dr. Christopher Spatz interessante und aufschlußreiche Einblicke in die dramatischen Stunden und Tage im Januar 1945 liefern.
Am 21. Januar wird der Kurator Jan Rüttinger einen faszinierenden Einblick in das Leben und das Werk von Fritz Krauskopf in der Reihe „Museum Erleben“ geben. Der Fotograf mit seinen Ateliers in Cranz und Königsberg hielt das Leben, die Natur und die Städte Ostpreußens bis Ende 1944 in unzähligen, z.T. heute als ikonisch angesehenen Bildern fest. Da lohnt sich ein ganz genauer Blick.
Etwas ganz Besonderes erwartet uns am 22. Januar mit der Lesung der Autorin Sophie Pannitschka. In „Dorpat und die grüne Kiste“ begibt sich die Autorin auf eine Spurensuche, deren Ausgangspunkt ein Ring und eine grüne Kiste mit Dokumenten, Aufzeichnungen und Fotos sind. Nach und nach erschließt sich ihr die Geschichte ihrer Familie, einer renommierten Dorpater Fotografendynastie, die über drei Generationen hinweg die baltische Fotokunst geprägt hat.
Auch für unsere jungen Museumsgäste haben wir im Januar wieder schöne Programmpunkte im Angebot. Wir starten mit dem Winterferientag und den malerischen Winterlandschaften Ostpreußens am 4. Januar. Im Rahmen des Kinderclubtermins am 9. Januar erstellen wir eisige Bilder mit der Salztechnik und am 23. Januar freuen sich die Kinder einen Blick hinter die Kulissen des Museums zu werfen. Zum Ende des Monats können alle Interessierten beim Familien-Filzworkshop ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
Seit Ende November bis zum 2. März 2025 können Sie unsere neue Sonderausstellung "„Nichts blieb als nur weißer Schnee…“ Winter in Ostpreußen" besuchen. Unsere Kabinettausstellung "Das alte Dorpat 1889. Tartu in Fotografien von Carl Schulz" ist noch bis zum 2. Februar 2025 zu sehen.
Weitere und ausführliche Informationen zu unseren Veranstaltungen finden Sie unten. Aktuelles finden Sie auch auf unserer Website.
Weitere Einblicke in unser Museum bekommen Sie digital über unseren Blog, auf Facebook und Instagram  oder auf YouTube. 
Wir wünschen Ihnen einen guten Start in das neue Jahr und alles Gute für Sie. Bleiben Sie gesund!
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ihr Team des Ostpreußischen Landesmuseums

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EINLADUNG

DIESES JAHR BEIM MUSEUMSMARKT
DABEI...

Die lebendige Präsentation von traditionellem Handwerk und modernem Design lockt auch in diesem Jahr am zweiten Novemberwochenende wieder auf den beliebten Museumsmarkt des Ostpreußischen Landesmuseums mit Deutschbaltischer Abteilung. Der Markt ist bekannt für Originelles und Köstliches wie Königsberger Marzipan, edler Bernsteinschmuck aus Litauen, Imkereiprodukte und Bienenwachskerzen. Kunsthandwerkerstände sind in der gesamten Dauerausstellung zwischen historischen Museumsobjekten verteilt. In gemütlich-sinnlicher Atmosphäre können besondere Geschenke und auch schon Adventliches gekauft werden: Exklusives, aber auch Brauchbares und Schönes für den kleinen Geldbeutel. Die LüneburgerSoroptimisten engagieren sich wieder mit einer Tombola für einen guten Zweck und unseren Museums-Kinderclub. Das Kinderprogramm lädt zum Mitmachen ein. Die Kinder können Holzelche bemalen oder die Technik des Bändchen-Webens erlernen.
Für den kleinen Hunger zwischendurch bietet das MuseumsCafe Bernstein eine große Auswahl.

Zur Eröffnung des Museumsmarktes durch
Bürgermeisterin Christel John
am Freitag, den 8.11.2024 um 18.30 Uhr,
lädt das  Ostpreußische Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung seine
Freunde herzlich ein. Eintritt frei!

Das Museum bittet um Unterstützung seiner Arbeit:
Spendenkonto Ostpreußisches Landesmuseum
Sparkasse Lüneburg
IBAN DE10 2405 0110 0000 0780 061
BIC NOLADE21LBG
oder auch durch ehrenamtliche Mithilfe!

Becker, Jenny
Blancke, Barbara
Bothe-Meyer, Kristina
Breuer, Gudrun
Carl-Schirren-Gesellschaft
Conditorei Christiansen
Deutsch-Litauischer Freundeskreis
Edler, Helga
Görler, Rima
Götzmann, Heinz
Hergenhan, Hildegund
Kalinina, Marina
Lerche, Katja
Lehndorffgesellschaft e.V.
Lukauskas, Audrius
Mentz-Weiss, Regine
Ostpreußisches Landesmuseum
Paura, Andreas
Porsiel, Catrin

Reinecke, Christina
Rosenbusch, Maiken
Schäfer, Nina
Schilling, Margit
Schink, Kerstin
Soroptimisten Lüneburg
Stanek-Spoida, Olaf + Radka
von Bach, Esther
Zacharias-Polster, Christine

Handgewickelte Glasperlen
Designschmuck
Traum-Augenkissen, Wolle, Creme
Ostpreußische Handarbeiten
Infostand und Lesungen
Königsberger Marzipan
Litauisches Leinen
Handweberei
Design-Stempel-Kunst
Handgezogene Kerzen
Scherenschnitt, Tundeln
Stofftaschen, Glasperlenschmuck
Upcyling Textildesign
Infostand Schloss Steinort
Litauischer Bernsteinschmuck
Kleinbildmalerei in Acryl &Aquarell
Kleines Antiquariat
Imkereiprodukte
Accessoires aus der Wolle des gotländischen Pelzschafs
Bändchenweben
Goldschmiedearbeiten
Kosmetik aus Olivenöl
Handgewickelte Papierperlen
Patchworkartikel
Tombola für den guten Zweck
Fräsarbeiten aus Holz
Silberschmuck
Glaskunst

Einladung zur Ausstellungseröffnung 

Das alte Dorpat 1889. Tartu in Fotografien des Ateliers Carl Schulz

Ausstellung vom 02.11.2024 bis zum 02.02.2025 

Das Ostpreußische Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung lädt herzlich zu der Eröffnung der neuen Kabinettausstellung am Freitag, den 1. November 2024 um 18.30 Uhr ein.
Der Eintritt ist frei!
Bitte beachten Sie: Eine Anmeldung unter +49 (0) 4131 759950 oder
info@ol-lg.de ist im Vorfeld erforderlich.

Unser Programm:

Begrüßung:
Dr. Joachim Mähnert - Direktor des Ostpreußischen Landesmuseums

Grußworte:
Dr. Agnese Bergholde-Wolf - Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg    
Regina Ewe - Deutsch-Estnische-Gesellschaft zu Lüneburg e.V.            
Urmas Klaas - Bürgermeister der Stadt Tartu

Eröffnung:  Dr. Eike Eckert - Kurator der Ausstellung

Über die neue Kabinettausstellung:

Im Jahr 1889 wurde in Dorpat/Tartu zur Erinnerung an das Lehrerseminar eine einmalige Mappe mit Fotografien der Sdorpattadt zusammengestellt. Sie zeigen die schönen Ansichten einer Stadt im Umbruch, die bereits 1893 in Jurjew umbenannt werden sollte.tartu_1
Es sind Aufnahmen in Sepia-Tönen von Straßen, Menschen, Häusern und Denkmälern entlang des Flusses Embach/Emajõgi sowie rund um den Domberg und die berühmte Kaiserliche Universität Dorpat. Sie gehören zu den frühen Fotografien der Stadt, die damals ca. 36.000 Einwohner zählte.
Gefertigt wurden die Ansichten, die in der Ausstellung in Auswahl als Originale wie auch vergrößerte Repliken gezeigt werden, durch das Fotoatelier Carl Schulz. Es hatte sich Ende des 19. Jahrhunderts auf Architektur- und Landschaftsaufnahmen spezialisierte und war durch innovative Technik führend im Angebot von fotografischen Ansichten der Stadt Dorpat geworden. Für die Geschichte der Fotografie des Landes Estland spielt es eine herausragende Rolle.
Die Ausstellung über das Dorpat der Vergangenheit ist zugleich eine Hommage an die europäische Kulturhauptstadt Tartu von heute.

(Fotos: Atelier C. Schulz, vor 1889 © Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg)

Das alte Dorpat 1889 - Tartu in Fotografien des Ateliers Carl Schulz

Im Jahr 1889 wurde zur Erinnerung an das Dorpater Lehrerseminar eine einmalige Mappe zusammengestellt. Sie enthält 61 Fotografien, die in Sepia-Tönen Aufnahmen der Stadt Dorpat/Tartu zeigen.
Es sind Ansichten von Straßen, Menschen, Häusern, Kirchen, Brücken und Denkmälern. Sie zeigen den Fluß Embach/Emajõgi, der das Stadtbild prägt, den Domberg und das „Heidelberg des Nordens" — die zu diesem Zeitpunkt noch deutschsprachige Universität Dorpat. Als herausragende Bildungseinrichtung zwischen West und Ost wurde sie 1893 zur „Kaiserlichen Universität Jurjew" und ist zugleich Geburtsort der estnischen und lettischen Nationalbewegung im russischen Zarenreich, zu dem Dorpat als Teil des Ostseegouvernements Livland damals gehörte.
Die Stadt hatte zur Zeit der Aufnahmen ca. 36.000 Einwohner. 1881 machte der Anteil der Esten schon um die 55 Prozent aus, der der Deutschen 35 Prozent, Tendenz fallend. Die Bilder dokumentieren also auch eine Stadt im Umbruch.
Die frühen Aufnahmen der Stadt Dorpat wurden vom Fotoatelier Carl Schulz gefertigt. Der gleichnamige Gründer brachte sein Geschäft durch innovative Fototechniken in den 1870er Jahren voran. Insbesondere seine Hinwendung zur Architektur- und Landschaftsfotografie machte sein Atelier über seinen Tod 1884 hinaus zum führenden Anbieter von Stadtansichten in Dorpat.
Unter seinem Sohn Arthur, der 1886 erneut in Dorpat eine Filiale des mittlerweile nach Riga verlegten Firmensitzes eröffnete, erfolgte eine fotografische Erneuerung des Ansichten-Sortiments. Es darf vermutet werden, dass er der Fotograf vieler Aufnahmen aus der hier gezeigten Mappe „Erinnerung an Dorpat 1889" ist, selbst wenn einige der darin enthaltenen Motive schon 1871 in den Werbeanzeigen des Ateliers angeboten wurden und somit von seinem Vater sein könnten.
Das Atelier spielte für die Geschichte der Fotografie Estlands eine herausragende Rolle. Von allen Fotogeschäften des Landes wurde es am längsten unter einem Namen geführt. Es existierte von 1857 bis 1935 und erlebte den offiziellen Wechsel der Städtenamen von Dorpat zu Jurjew und schließlich zu Tartu mit.
Die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung in Marburg gezeigt wird, präsentiert Fotos aus der Erinnerungsmappe des Lehrerseminars von 1889 als Originale wie auch als vergrößerte Repliken. Die visuellen Zeugnisse lassen die gemeinsame deutschestnische Vergangenheit lebendig werden. Heute wird die Verbindung durch die Partnerstädte Tartu und Lüneburg fortgeführt. Als europäische Kulturhauptstadt genießt Tartu dieses Jahr besondere Aufmerksamkeit.

Begleitprogramm zur Ausstellung

Museum Erleben mit Kurator Dr. Eike Eckert:Die Stadt Dorpat/Tartu 1889
Dienstag, 5. November 2024, 14.30 Uhr
Eintritt: € 7,00 (inkl. Kaffee, Tee und Gebäck)
Anmeldung unter: +49 (0) 4131 75 99 50, E-Mail: info@ol-lg.de

Vortrag mit Sven Lepa (Nationalarchiv Estland, Tartu): Das Dorpater/Tartuer Fotoatelier Carl Schulz und die Anfänge der Fotografiegeschichte im Baltikum
Donnerstag, 14. November 2024, 18.30 Uhr,
Eintritt: € 5,00
Anmeldung unter: +49 (0) 4131 75 99 50, E-Mail: info@ol-lg.de

Führung für Menschen mit und ohne Demenz mitDr. Eike Eckert und Fabian Lenczewski:
Fotografien der alten Stadt Dorpat/Tartu in Estland
Mittwoch, 27. November 2024, 15.00 Uhr
Eintritt: € 7,00 (inkl. Kaffee, Tee und Gebäck)
Anmeldung unter: +49 (0) 4131 75 99 50, E-Mail: info@ol-lg.de

Museum Erleben mit Dr. Agnese Bergholde-Wolf undCaroline Haubold (Marburg):
Das Geistes- und Kulturleben Dorpats/Tartus im Spiegelder Sammlungen des Herder-Instituts
Dienstag, 7. Januar 2025, 14.30 Uhr
Eintritt: € 7,00 (inkl. Kaffee, Tee und Gebäck)
Anmeldung unter: +49 (0) 4131 75 99 50, E-Mail: info@ol-lg.de

Lesung mit der Autorin Sophie Pannitschka:Dorpat und die grüne Kiste.Eine deutschbaltische Familiengeschichte
Mittwoch, 22. Januar 2025, 18.30 Uhr,
Eintritt: € 5,00
Anmeldung unter: +49 (0) 4131 75 99 50, E-Mail: info@ol-lg.de

Vom 21. Oktober 2023 bis zum 2. Februar 2024 zeigt das Ostpreußische Landesmuseum die Kabinettausstelleung

Stined_bischoffthengste, Krähenbeißer, Lange Wurst und Co. – Ostpreußische Bräuche im Wandel

 

 

Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, dem 21. Oktober um 18.30 Uhr, lädt das Museum herzlich ein. Der Eintritt ist frei.

Zum Programm:

Begrüßung:  Dr. Joachim Mähnert,Direktor des Ostpreußischen Landesmuseums
Eröffnung:    Hannah Janowitz M. A., Kuratorin der Ausstellung  

Bemerkungen zur Ausstellung:

Was haben Fabelwesen, seltsame Rituale und einzigartige Fleischprodukte gemeinsam? Sie alle sind Elemente von Bräuchen aus Ostpreußen.
Bräuche bestimmen unser Leben, im Alltag sowie zu besonderen Anlässen. Wieso zieht am Neujahrstag ein Neujahrsbock von Haus zu Haus? Wieso hat man in Ostpreußen zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag keine Spinnräder benutzt? Wieso mußten Frauen an Fastnacht aus einem Bügel springen und was passierte, wenn sie hängen blieben? Dafür gibt es die verschiedensten Gründe: Bräuche geben Halt und Sicherheit, sie helfen, den Alltag und das Leben zu strukturieren. Sie sind ein zentrales Element der Gemeinschaft, sei es im Dorf, der Nachbarschaft, der Familie, unter Freundinnen und Freunden oder bei der Arbeit. So verschieden die sozialen Gruppen, so verschieden die Bräuche und Anlässe für die ritualisierten Handlungen. In Ostpreußen hat sich im Laufe der Zeit ein vielseitiges Brauchtum entwickelt. Manche Bräuche kommen uns heute noch sehr bekannt vor, andere erscheinen ein wenig veraltet, wieder andere führen in eine völlig fremde und einzigartige Welt. Einem Teil dieser Bräuche widmet sich diese Kabinettausstellung.

Abbildungen und Text aus den aktuellen Informationen des Ostpreußischen Landesmuseums